Home Story | Anne Dirfard von 170qm

„Skandinavische Ästhetik mit einem Mix aus Vintage und modernen Einflüssen“, so beschreibt Anne Dirfard ihren Einrichtungsstil. Uns ist sofort der Begriff „eklektisch“ in den Sinn gekommen. Und trotzdem versprüht die Wohnung diesen typischen Hamburger Charme, denn die zweifache Mama wohnt mit ihrer Familie in Eimsbüttel auf 170 Quadratmetern – eine Zahl, die aus einem Hobby einen Beruf gemacht hat. Höchste Zeit also, Anne einmal in ihrem Zuhause zu besuchen.

Nur drei Gehminuten von der Osterstraße entfernt liegt in einem wunderschönen Jugendstilhaus die Wohnung der Grafikerin Anne Dirfard. Vor etwa einem Jahr hat es sie mit ihrer Familie zurück nach Eimüttel verschlagen, wo Anne ein gemütliches Zuhause erschaffen hat: „Wir haben ein Jahr lang nach einer Wohnung für uns gesucht und letztendlich hat meine kleine Tochter uns wohl eine verschafft. Sie sagte damals zum Makler, dass sie hier unbedingt wohnen wolle.“ Der ausschlaggebende Punkt für Anne hier einzuziehen? „Die drei großen Zimmer im vorderen Teil. Wenn man die Flügeltüren öffnet, wirken sie wie ein großer Raum. Ich habe sofort von einem riesigen Weihnachtsbaum mittendrin geträumt.“ Den gab es vergangenes Jahr zwar noch nicht, hat seit diesem Jahr  aber seinen festen Platz. „Komme was da wolle“, sagt sie lachend.

In Annes Wohnung haben viele Möbel mit sentimentalem Wert einen Platz gefunden. Das macht sie einzigartig und urgemütlich. Die Kombination aus Sideboard und dem großen „Baumwall-Schild“ liegt ihr besonders am Herzen. „Die Kommode ist ein Erbstück meiner geliebten Oma, in der sie Fotos aufbewahrte. Das Schild habe ich damals von einem Container gerettet. Ich habe früher in der Gegend gearbeitet und dort meinen Mann kennengelernt.“ Und überhaupt ist das Esszimmer Annes persönlicher Lieblingsort der Wohnung. Den Tisch hat die Familie selbst gebaut und auch die Stühle sind von Annes Großeltern. „Wir sitzen hier so oft schön zusammen, egal ob mit Freunden oder beim ausgiebigen Essen am Wochenende. Es wird Musik angemacht, die Kinder stellen das Wohnzimmer auf den Kopf und es ist einfach gute Stimmung.“ Alles in diesen vier Wänden scheint eine Geschichte zu erzählen. So war beispielsweise der Holzstuhl mit Lammfell am Kopf des Tisches einst der „Chefsessel“ ihres Opas.

„Ich finde es wichtig, dass sich unsere Kinder genauso wohlfühlen wie wir.“

Im Kinderzimmer steht ebenfalls ein altes Erinnerungsstück. Den Bauernschrank, der nun als Kleiderschrank dient, dekorierte Anne als Kind immer mit Blumen und malte ihn dann ab. Ihre Leidenschaft zum Thema Interior entdeckte sie daher früh, denn schon ihre Mutter hatte einen Hang zum Umgestalten und Renovieren. Scheint also in der Familie zu liegen. Auch für ihre eigenen Kinder hat Anne Ecken geschaffen, in denen sie sich kreativ ausleben können. Im Homeoffice der Familie hängt eine große Tafelwand, die nach Lust und Laune bemalt werden kann. „Ich finde es wichtig, dass sich unsere Kinder genauso wohlfühlen wie wir, dass sie wissen wo ihre Sachen sind und sich entfalten können.“ Dass ihre Wohnung dann nicht immer so aussehe, wie bei unserem Besuch, damit könne sie gut umgehen. Schließlich lebe sie ja dort.

Auch, wenn sie es selbst nie geglaubt hätte, ist aus der Quadratmeterzahl ihrer Wohnung tatsächlich ein Business geworden. Im Januar letzen Jahres startete Anne ihr Instagram-Profil unter dem Namen 170qm und bereits nach zwölf Monaten folgen ihr mehr als 36.000 User. „Ich glaube es ist eine Verkettung von Zufällen, aber der Hauptgrund ist sicher der Name. Er fällt einfach auf und bleibt hängen.“ Nachdem sie immer wieder Anfragen bekam, launchte Anne im September daher ihren eigenen Blog – natürlich benannt nach ihrem geliebten Zuhause. Hier gibt es alles über die 170 Quadratmeter und das Leben in ihnen zu lesen.

Aber auch ihren Wunsch vom Traumberuf als Einrichtungsberaterin möchte Anne sich nun erfüllen. „Ich wollte früher eigentlich schon Innenarchitektur studieren, allerdings war das gerade die Zeit von Tine Wittler und Co. Die Studiengänge waren total überlaufen und die Konkurrenz damit sehr groß. Mir hat damals einfach etwas der Mut gefehlt.“ Doch besser spät als nie, denn von Anne würden wir unsere Wohnung definitiv einrichten lassen. Einen kleinen Interior-Tipp verrät sie uns auch schon: „Mit Farbe kann man schnell immens viel verändern. Ich habe vor einigen Tagen erst mein Badezimmer gestrichen und es ist nun viel wohnlicher. Ich möchte in Zukunft noch etwas farbenfroher werden.“ Denn auch, wenn das Leben der zweifachen Mama schon bunt genug ist, kann zusätzliche Farbe an den Wänden sicherlich nicht schaden.

Interview & Text: Sina Podszka

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